Mittelalter, stoffliches

Lady in red…

…ist zwar keine wirkliche Lady, sondern die Magd eines Adligen im Sonntagsstaat, aber schön ist mein neues rotes Kleid trotzdem! 🙂
…is not actually a Lady but a nobleman’s maidservant in her sunday best, but still my new red dress is soooo beautiful!

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Vor über einem Jahr habe ich das Rauchen aufgegeben! Eine App, die ich mir zur Unterstützung besorgt hatte, hat mir genau ausgerechnet, wieviel Geld ich seit dem gespart habe. Eine ganze Menge O.O
Darum habe ich beschlossen, mir zur Feier von einem Jahr Rauchfreiheit etwas besonderes zu gönnen und habe Stoff für eine neue Cotte bestellt.
More than a year ago I quit smoking! FOr support I downloaded an app which added up exactly how much mone I was saving by not spending it on cigarettes. Which was a lot O.O
So I decided to give myself a treat for one smokefree year and ordered fabric for a new cotta.

Kein Arbeitskleid, sondern eins „für gut“. So wie meine blaue Cotte, aber aus wärmerem Stoff, so dass ich sie auch auf den Veranstaltungen im Frühjahr oder Herbst tragen kann, ohne zu frieren.
Also keine Schlupfärmel, sondern modisch enge Ärmel, aber oben so weit, dass ich mich noch bewegen kann. Und in einer schönen kräftigen Farbe. keine ganz teure Doppelfärbung, das wäre nicht standesgemäß, die Wahl fiel schließlich auf ein richtig kräftiges Krapprot!
Not a working-day dress this time, but for sundays or special occasions. Just like my blue cotta, but made from warmer cloth so I cuold wear it on spring or autumn-events without getting cold.
No workdress, so no slip-out-of-sleeves but chic narrow ones. And a nice bright colour. Not too fancy -still a working class girl-, I decided for a really strong madder-dye.

Farbe
Färberin meines Vertrauens ist Manuela von Ovicula. Sie hat es geschafft, die weiche angeraute Woll-Leinwand, die bei ihr unter dem passenden Handelnamen „Flauschi“ läuft in ein -sorry- richtig geiles Orangerot zu tauchen. Nicht karottig, sondern…Curryketchuprot. Mit einem goldenen Unterton, der in der Sonne richtig leuchtet! Eine wundervolle Farbe!
Colour
My favourite dyer is Manuela from Ovicula. She gave this plain-weave wool she sells as „Flauschi“ –> „Fluffy“ an astonishing bright orange-red-dye. Not carrot-like orange but like curryketchup, with a golden tone to it that really shines in the sun. I live the colour!

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Work in Progress

Schnitt
Der Schnitt der Cotte ist im Grunde der gleiche wie bei meinen anderen Kleidern auch: gerade Voerder- und Rückenbahn mit leichten Ärmelausschnitten vorne, Seitengehren ab Taille, halsnaher runder Ausschnitt mit kleinem Schlitz.
pattern
The pattern is basically the same as for all my cottas. straight front and back panels, side gores each as wide as one  panel. Neck with a little slit.

Ärmel
Neu sind allerdings die Ärmel. Schlupfärmel wie bei meinem grünen Kleid schneide ich fast rechteckig zu. Sie werden nur Richtung Handgelenk etwas enger, aber sie sind im ganzen so weit, dass ich ohne Probleme rein und raus komme.
Bei meiner blauen Cotte habe ich die Ärmel enger gemacht und quadratische Unterarmzwickel eingesetzt, um mehr Bewegungsfreiheit zu bekommen.
Auf Abbildungen des 13. Jahrhunderts sieht man allerdings häufig, dass die Ärmel bis zum Ellenbogen ziemlich eng sind und dann recht schnell recht weit werden.
Sleeves
The sleeves are new. For Sleeves that you can slip out of like on my green dress I cut the sleeves nearly rectangular. Just a little more narrow towards the wrist. But I still make them quite wie, as I need some space to put them off an on.
On my blue cotta I used square gossets to give the narrow sleeves more room under the arm.
Pictures from 13th century often show Sleeves that are very tight up to the elbow and the get quite wide.

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Maciejowski Bibel, Beispiel für die Ärmel

Wie man diesen Effekt erzielt, zeigen Funde von erhaltenen Kleidern, wie zum Beispiel das so genannte ‚Bußkleid der heiligen Elisabeth‘ oder das ‚Kleid der heiligen Klara‘. Diese Kleider haben schmale dreieckige Keile auf der Rückseite der Ärmel.
This eefect is achieved by narrow triangular gassets on the backside of the sleeve as we can find on found textiles like the so calles „dress of st. Elisabeth“ (of Thuringia) or the „dress of st. Clare“.

Ich habe aus billigem Baumwollstoff ein Nesselmodell angefertigt, dass ich an die Ärmellöcher geheftet habe und so lange verändert, bis ich die gewünschte Optik und die ausreichende Bewegungsfreiheit hatte.
So I made a model from cheap cotton and tried around untl the sleeve fit and looked like on the pictures

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Gestern habe ich die Cotte fertig gestellt und weil das Wetter so herrlich sonnig war, habe ich den Liebsten überreden können, ein kleines Fotoshooting im Park abzuhalten. Fazit: Es ist wirklich ein Winterkleid *puh* schön warm das Ding 😉
Aber vor allem traumhaft schön, aber seht selbst:
I finished the Cotte yesterday and with the weather being so lovely I convinced my better half to go out in the park for a little foto-shoot:
I learned: this is really a winter-dress! *phew* that was warm.
But above all it is beautiful, look for youselves:

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Die sonnengelben Strümpfe und Knieriem-Schuhe passen hervorragend dazu!

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6 Gedanken zu „Lady in red…“

  1. Ich bin begeistert von deiner Gewandung. Sieht super aus.Und sind dazu noch toll ins Bild gesetzt.

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